Wie schnell wird KI besser?

Dr. Pero Mićić

Viele machen sich darüber lustig, was ChatGPT & Co. alles nicht können. Wie schnell wird KI besser werden? Meine Antwort auf diese Frage bekommst Du in diesem Beitrag. Ich schaue in diesem Beitrag nur auf die Leistung. Über Ethik, Gefahren und Konsequenzen denken wir in anderen Beiträgen nach.

Bessere KI – so schnell geht es in Zukunft

Wie entwickelt sich die Leistung künstlicher Intelligenz über die Zeit? Tim Urban hat das mal visualisiert. Ich habe das für unsere Zwecke hier angepasst.

Wie wir in den letzten Jahren häufiger erlebt haben, haben Menschen Schwierigkeiten, sich exponentielle Entwicklungen vorzustellen. Wir nehmen in der Regel an, dass sich Dinge linear entwickeln. So auch mit KI. Über 70 Jahre lang haben die meisten Menschen immer nur von KI gehört und vielleicht verstanden, dass wenn sie bei Amazon kaufen, auf Netflix Videos sehen oder Facebook, Instagram und Linkedin nutzen, dass da einfache Formen von KI am Werk sind. Das ist künstliche schmale Intelligenz, englisch Artificial Narrow Intelligence. Solche KI wird angewendet für die Analyse von CT Bildern, Spracherkennung, Gesichtserkennung, Objekterkennung, Chatbots, Siri, Alexa, intelligente Bildbearbeitung etc. ANI ist immer Spezialist. Es kann nur das eine Ding.

Die Allgemeinheit glaubt, dass wir heute auf dem Niveau des Dorftrottels sind, der einfach nur alles nachplappern kann.

Was aber tatsächlich passiert, ist, dass die Leistung und Qualität von KI-Systemen exponentiell zunehmen. Wie immer bei solchen Entwicklungen, geht es erst sehr langsam und unmerklich, und bleibt weit unter den Erwartungen. Deshalb waren wir über Jahrzehnte enttäuscht darüber, wie wenig praktische Relevanz Künstliche Intelligenz vermeintlich hat.

Dann aber werden die Fortschritte immer schneller. Der deutsche Google-Informativer Hartmut Neven hat einmal gesagt, mit doppelt exponentiellem Wachstum verhalte es sich so: “Es sieht aus, als ob gar nichts passiert, und dann – ups – ist man in einer anderen Welt“. Für die Nerds: Doppelt exponentiell bedeutet, dass der Exponent nochmal einen Exponenten hat.

Wie gesagt, die meisten glauben intuitiv, dass wir jetzt allenfalls auf dem Niveau des Dorftrottels sind. Aber schon das ist mehr als falsch. Wenn wir nur die Fähigkeit zur Beantwortung von Fragen zur Allgemeinbildung ansehen, nehme ich an, dass es schon jetzt keinen einzigen Menschen auf diesem Planeten gibt, der in der gleichen Breite und auch Tiefe Fragen beantworten und ohne explizite Vorbereitung alle Tests bestehen kann wie die GPTs. Die sind also schon mindestens auf dem Niveau eines sehr gebildeten Menschen.
Ganze Teams an Wissenschaftlern bestätigen GPT4 sogar “sparks of artificial general intelligence“, also Blitze allgemeiner künstlicher Intelligenz.

Was entscheidend ist: Es wird nicht nochmal Jahrzehnte brauchen, bis KI auf dem Intelligenz-Niveau von Stephen Hawking oder Albert Einstein ist. Eher sind es wenige Jahre. Den Zeitpunkt, dass KI so schlau ist wie alle Menschen zusammen, nennt Ray Kurzweil, der erstaunlich oft Recht behalten hat mit seinen Annahmen, das Jahr 2029. Das ist künstliche allgemeine Intelligenz, englisch Artificial general Intelligence. Und das sagte er 2014, also lange bevor die Transformer-Modelle entwickelt wurden, die jetzt allseits die Menschen erstaunen.

Dann, vermutlich kurze später ist KI kognitiv weit stärker als alle Menschen zusammen. Dann haben wir künstliche Super-Intelligenz, oder englisch Artificial Super Intelligence. Dann werden wir die große Herausforderung haben, dass wir es irgendwie schaffen müssen, Chef der KIs zu bleiben, damit die KI das tut, was Menschen wollen.

Welche Faktoren spielen eine Rolle für die Geschwindigkeit der Entwicklung?

  1. Die Zunahme der Leistung von KI-Chips. Die zweckentfremdeten Grafik-Chips wie von Nvidia oder auch spezialisierte Chips wie die Dojo-Chips von Tesla für autonomes Fahren nehmen ständig rasanst an Leistung zu. Nach dem schon erwähnte Neven wurde Neven’s Gesetz für Quantencomputer benannt, das besagt, dass die Leistung von Quantencomputern doppelt exponentiell steigen wird. Quantencomputer werden wir nicht in unseren Laptops haben, aber es werden heute schon Quantencomputer über Clouds genutzt. Beispielsweise von BASF, um neue Materialien zu entwickeln.
  2. Die Datenmenge. Sie wird in unvorstellbarem Maße wachsen, weil wir viele Miliarden und bald Billionen Sensoren nutzen werden. Dazu Kameras, Thermometer, Geruchssensoren, RADAR, LIDAR usw.
  3. Vernetzung von Wissenssystemen. Die KIs werden über APIs, über Daten- und Programmierschnittstellen, so gut wie jede solide Wissensquelle anzapfen können, beispielsweise die Mathematik-Plattform Wolfram Alpha. Dann steht ihnen bald das gesamte Wissen der Menschheit zur Verfügung.
  4. Die Investitionen. Kürzlich kommentierte jemand, dass in drei Jahren niemand mehr über ChatGPT sprechen wird. Sorry, KI geht nicht weg, wie sich viele wünschen, weil sie das Unbekannte fürchten. Die Investitionen nehmen weltweit drastisch zu.
  5. Die Forschung: KI hilft, Ki zu erforschen. Die Zahl der Publikationen wächst enorm. Leider sind wir in Europa schon hintendran. Zumindest in der Zahl der wissenschaftlichen Publikationen ist China mittlerweile weltweit führend.
  6. Und am wichtigsten: KI erzeugt KI. Das ist der vermutlich am meisten unterschätzte Faktor. Und wieder geht es um eine exponentielle Entwicklung, die Menschen nur schwer denken können. Je besser die KIs werden, desto besser und schneller sind sie in der Lage, die nächste Generation an KI zu erschaffen.

Wohlgemerkt: Ich spreche hier nur von der technischen Entwicklung. Ja, wir müssen sicherstellen, dass die Daten von hoher Qualität sind, dass sie also möglichst wahr sind. Ich habe schon lange intensiv für “Wahrheitstechnologien” plädiert, um Fake News, Desinformation und Misinformation zu heilen. Mit KI können wir die Welt der Informationen und Nachrichten wirklich vertrauenswürdiger machen. Wir müssen sicherstellen, dass böswillige Menschen mit KI möglichst wenig Schaden anrichten können. Ich bin sonst gegen viel und vor allem gegen unnötige Regulierung, aber KI müssen wir regulieren, und zwar möglichst schnell.

Angesichts dessen, ist es einfach kurzsichtig, sich über die heutigen Unzulänglichkeiten von KI-Systemen lustig zu machen. Das ist Pfeifen im Walde. KI wird kleingeredet, weil man es nicht wahrhaben will.

Und jetzt?

Es wurde oft gesagt: Nicht KI wird Deinen Arbeitsplatz und Dein Unternehmen zerstören, sondern Menschen, die KI produktiv nutzen können. Auch wenn Du schon älter bist. Du wirst es kaum bis zur Rente schaffen, ohne in Deinem Unternehmen KI zu nutzen oder wenigsten nutzen zu lassen. Als Unternehmer wäre es unverantwortlich, Dein Unternehmen irgendwann übergeben zu wollen, ohne dass es für das KI-Zeitalter aufgestellt ist. Ohne eine KI-Strategie wird kein Unternehmen lange bestehen können und kein Mitarbeiter wirklich ein exzellenter Profi sein können.

KI wird sich schneller entwickeln als die meisten Menschen es sich vorstellen können. Wie ich hier gezeigt habe. Weil Du nicht mit allem Schritt halten kannst, muss Du eine Zukunftsstrategie mit KI-Strategie haben. KI verändert in Deinem Geschäft letztlich alles. Jedes Produkt, jede Leistung, jeden Prozess und jedes Projekt. KI ist DAS Strategie-Thema für zukunftssichere Unternehmen schlechthin.

Zukunftsfreude heilt Zukunftsangst. Menschen, die man in die Zukunft schieben muss, die man abholen und anreizen muss, die KI ignorieren wollen, werden es beruflich und unternehmerisch schwer haben. Mache Dir bewusst, welchen immensen Nutzen KI für die Steigerung der Lebensqualität auf dieser Erde haben wird. Und für Deinen Erfolg. Ich weiß, es ist alles andere als leicht, aber lerne bitte, Dich auf die Zukunft mit KI zu freuen.

Ohne Zukunftsbild kannst Du nicht führen. Sonst denkt sich in Deinem Unternehmen jeder sein eigenes Zukunftsbild aus. Und das ist mit all den vielen Zukunftsängsten eher negativ und deprimierend. Dann ist Dein Unternehmen schwach. Nur mit einem positiven, anziehenden und glaubwürdigen Zukunftsbild kannst Du Deine Mitarbeiter und Kollegen führen.

Wie lange ist noch Zeit, bis du Deine KI-Strategie nicht nur entwickeln, sondern auch umsetzen musst? Null. Keine. Der Zeitpunkt zu handeln ist JETZT!

Wir unterstützen Dich gerne dabei. Die ersten KI-basierten Zukunftsstrategien haben wir mit unseren Klienten vor fast 20 Jahren entwickelt. Ja, das machen wir mittlerweile auch für kleine Unternehmen.

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