
Nein, können wir noch nicht. Aber der Ausblick ist sehr ermutigend. Es ist eine weitere gute Nachricht, die Anlass zur Zukunftsfreude gibt.
Vollständige Elektrifizierung ist nicht nur technisch möglich geworden, sondern ist auch wirtschaftlich deutlich günstiger. Heute kann die gesamte Energieversorgung für Gebäude elektrisch erfolgen – mit Wärmepumpen. Ebenso die Hälfte des industriellen Energiebedarfs und 80 % des Transports. Diese Anteile werden weiter wachsen. Siehe dazu unten die Abbildung von EMBER.
In Zukunft wird der Anteil elektrifizierter Systeme weiter steigen. CATL plant, ab 2028 Flugzeuge für 30 Passagiere mit Batterien zu betreiben. Sobald die Energiedichte der Akkus auf 500 Wh/kg gestiegen ist. Gleiches gilt für kleinere Containerschiffe. Größere Flugzeuge und Schiffe (und Raketen) werden noch lange mit verbrannten Treibstoffen betrieben. Hier brauchen wir E-Fuels, also aus Strom hergestellte Treibstoffe – sonst nirgendwo.
Die Antwort lautet also: Ja, wir können und werden (fast) alles elektrifizieren.
Der unangefochtene Spitzenreiter bei der Elektrifizierung ist – mal wieder – China. Auch in diesem Fall handelt China sehr weitsichtig und strategisch. Mehr elektrifizierte Verbraucher mehr Bedarf und Markt für regenerative Energien, was sie wiederum wirtschaftlicher macht. Zudem ist ein elektrifiziertes System deutlich billiger, denn es benötigt aufgrund deutlich höherer Effizienz weniger als die Hälfte der nutzbaren Energie im Vergleich zu fossiblen Brennstoffen.
China hat noch ein anderes Motiv, ein politisch-militärisches. Sie sind jetzt weniger, aber immer noch stark von importiertem Öl abhängig, das man ihnen im Krisenfall per Embargo abschneiden könnte. Ein elektrifiziertes Energie-System mit inländisch produziertem Strom macht unabhängig und resilient.
Ähnlich abhängig von Importen von Öl und Gas sind wir in Europa auch. Aber wir lassen uns mit der Elektrifizierung mehr Zeit. In Deutschland wollen wir sogar wieder einen höheren Gas-Anteil. Es ist schwierig, das als zukunftsintelligent zu bezeichnen.
Der Strom wird, wie dargelegt, zu über 50 % aus Effizienzgewinnen stammen – und aus erneuerbaren Energien (Solar, Wind, Wasser, andere Quellen und Batteriespeicher), die exponentiell wachsen. In China wird ein kleinerer Teil des Stroms auch aus Kernkraft stammen. Aber für jedes Gigawatt, das die Chinesen an Kernkraft zubauen, bauen sie 50 (fünfzig!) Gigawatt allein an Solar-Energie zu.
Diese Zusammenhänge sind technisch zwingend und ökonomisch hochprofitabel. Keine Regierung wird diese Entwicklung dauerhaft aufhalten können.
Mehr zu Elektrifizierung lesen Sie in der Studie von EMBER.