Video-Interview
Die deutsche Automobil-Industrie hat die Elektromobilität zunächst unterschätzt – und dann bewusst ignoriert. Die enorme Innovationsgeschwindigkeit und -lust Chinas wurden dabei verkannt. Gedacht wird hierzulande immer noch aus der Perspektive des Maschinenbaus. Dabei verlieren alte Kompetenzen, auf die man so stolz ist, rasant an Bedeutung, während die Rolle von Software nicht ausreichend erkannt wird. Die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit wächst.
Der Übergang in eine neue Ära erfordert immer, auf etwas zu verzichten. Das wollen viele Menschen nicht. Dadurch werden Zukunftsannahmen oft emotional statt sachlich getroffen und erweisen sich als falsch.
Unternehmerisch wäre es in Zeiten eines massiven Umbruchs richtig, auf Ertrag zu verzichten und alles in die Erhaltung der Lebensfähigkeit zu investieren. Warum fehlt es der deutschen Automobil-Industrie an Innovationstempo? Und welche Rolle spielt dabei Zukunftsfreude?
Video-Interview von Prof. Dr. Pero Mićić
durch Wissenschaftler der Jönköping International Business School, Schweden im April 2025
Fragen im Interview (Beispiele):
- Wie gut waren die Zukunftsannahmen der deutschen Auto-Manager?
- Warum sind die Chinesen so viel schneller mit ihren Innovationen?
- Gibt es nicht auch auf der unteren Ebene Widerstände, die die Entwicklung hemmen?
- Welche Faktoren hindern OEMs in der Strategie und der Organisation daran, sich schnell zukunftsfähiger zu machen?
- Geht die Geschwindigkeit der chinesischen Autobauer dann nicht auf Kosten der Qualität und Langlebigkeit?
- Wie können solche Fehleinschätzungen in der langfristigen Planung bei solch großen professionellen Unternehmen passieren?
- Hätte die Politik in der EU und in Deutschland dann nicht besser zwingend vorgeschrieben, dass man sich auf Elektroautos konzentriert?
- Was ist die nächste große Herausforderung für die europäische Automobil-Industrie?
- Warum sind die OEMs auch beim autonomen Fahren wieder hintendran?
- Was brauchen wir denn, um bei autonomen Fahrzeugen und Robotaxis doch noch mithalten zu können?
- Was würden Sie jetzt als Vorstandsvorsitzender von VW machen?
- Wie sehen Sie vor diesem schwierigen Hintergrund die Zukunft der deutschen Automobil-Industrie?
- Wird es langfristig einen nennenswerten Anteil an Wasserstoff-Autos geben?
- Das wird ja in Bayern ziemlich gefördert, das passt zu BMW…
- Was halten Sie davon, dass einige Politiker so vehement Technologieoffenheit fordern?
- Hätte man das alles vor fünf Jahren schon sehen und wissen können?
- Vielleicht hätte man die Unternehmen mehr dirigistisch und hart hierarchisch führen müssen?
