Früher war alles besser! Oder? – Beispiel: Europa und Zukunftstechnologien

Fuád Abuschuscha

Früher war alles besser! Oder?

Viele Menschen sind überzeugt davon. Doch unsere Wahrnehmung täuscht uns: Wir unterschätzen oft, wie viel wir gelernt haben – und übersehen, wie stark sich die Welt verbessert hat.

Beispiel: Biotechnologie

In der Öffentlichkeit wird diskutiert, ob Europa bei Zukunftstechnologien den Anschluss verliert: IT-Infrastrukturen, Plattformökonomie, Halbleiter oder E-Mobilität. Diese Sorgen sind leider nicht unbegründet. Gleichzeitig lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Denn es liegt nicht daran, dass wir es nicht könnten. Wir haben das Wissen, wir haben die Fähigkeiten und wir haben eine Forschungs- und Hochschullandschaft, die deutlich besser ist als ihr Ruf. Die moderne Biotechnologie ist aus meiner Sicht ein gutes Beispiel dafür.

Was hat sich konkret entwickelt?

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich in Europa tatsächlich etwas bewegt: Die Zahl der jährlich neu empfohlenen Arzneimittel ist deutlich gestiegen, von 28 im Jahr 2005 auf 77 im Jahr 2023 (EMA). Ein relevanter Teil davon beruht auf biotechnologischen Verfahren, etwa mRNA-basierten Impfstoffen oder modernen Gentherapeutika, die vor zwanzig Jahren kaum denkbar waren.

Bekanntestes Beispiel ist das Mainzer Unternehmen Biontech: Moderne Zukunftstechnologie entsteht nicht nur in Kalifornien oder Shenzhen, sondern auch hier in Deutschland.

Parallel zeigt die Europäische Kommission, dass der Anteil der EU an den weltweiten Biotech-Patenten von 15 Prozent im Jahr 2010 auf 18 Prozent im Jahr 2020 gewachsen ist, ein klarer Hinweis auf Fortschritt. Und mit neuen Therapieplattformen wie mRNA, die heute in zahlreichen klinischen Studien in Europa getestet werden, wird deutlich: Biotechnologie ist ein Bereich, in dem Europa in den vergangenen Jahren messbar vorangekommen ist.

Warum ist das ein Grund zur Zukunftsfreude?

  • Es widerspricht dem Gefühl, dass wir „nichts mehr hinkriegen“.

  • Es zeigt, dass Zukunftstechnologie hier entstehen kann, wenn wir unsere Potenziale nutzen.

  • Und es zeigt: Fortschritt passiert oft leiser, als es die Schlagzeilen vermuten lassen.

 

Natürlich bleiben Herausforderungen bestehen:

  • Europa ist in vielen Zukunftsfeldern im Rückstand.
  • Biotechnologie ist die Ausnahme, nicht die Regel.
  • Kapital, Geschwindigkeit und Skalierung reichen oft nicht aus.

 

Aber wahr ist auch: Wir selbst können unsere Zukunft gestalten und haben alles, was wir dazu brauchen.

Technologischer Fortschritt stärkt Europas Widerstandskraft. Wenn wir in Schlüsselbereichen wie Biotechnologie, Robotik, Cleantech oder neuen Materialien eigene Kompetenz aufbauen, gewinnen Unternehmen mehr Handlungsspielraum – trotz fragiler Lieferketten und geopolitischer Spannungen. Regionen, die zentrale Technologien selbst beherrschen, können schneller reagieren, unabhängiger entscheiden und Innovation gezielt zum Schutz vor externen Schocks einsetzen. Technologische Souveränität wird so vom abstrakten Schlagwort zu einem sehr konkreten Wettbewerbs- und Zukunftsvorteil für Unternehmen in Europa.

Daher: Lasst uns mehr Zukunftsfreude und Fortschritt wagen!

 

 


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