Fuád Abuschuscha
Früher war alles besser! Oder?
Viele Menschen sind überzeugt davon. Doch unsere Wahrnehmung täuscht uns: Wir unterschätzen oft, wie viel wir gelernt haben – und übersehen, wie stark sich die Welt verbessert hat.
Beispiel: Weltweit abnehmende Armut
Noch 1990 lebten knapp 40 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut (d.h. von weniger als 2,15 Dollar pro Tag); das waren rund zwei Milliarden Menschen. Bis 2019 sank der Anteil auf nur noch etwa acht Prozent (ca. 650 Millionen Menschen). Das ist ein historischer Fortschritt: Milliarden Menschen haben heute mehr Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und wirtschaftlichen Chancen.
Noch beeindruckender ist, was parallel geschah: Der Anteil der nicht armen Weltbevölkerung (= Einkommen von über 6,85 Dollar pro Tag) stieg im gleichen Zeitraum von rund zehn Prozent auf fast 50 Prozent. Immer mehr Menschen können heute selbstbestimmter konsumieren, investieren und gestalten. Die wachsende globale Mittelschicht ist ein klarer Indikator für stabilere Gesellschaften und höhere Lebensstandards.

Warum ist das ein Grund zur Zukunftsfreude?
Soziale Verbesserungen sind möglich. Selbst in benachteiligten Regionen können sich Lebensverhältnisse nachhaltig verändern – mit positiven Effekten auf Gesundheit, politische Stabilität und globale Wertschöpfung. Der enorme Fortschritt zeigt, dass große globale Herausforderungen lösbar sind, durch Zusammenarbeit, Unternehmertum und Technologie.
Das ist ein Beispiel von vielen, das uns Grund zur Freude über den erreichten Fortschritt gibt.
Wir leben heute wirtschaftlich sicherer, gesünder und freier als je zuvor.
Ja, große Herausforderungen bestehen weiterhin – doch nie hatten wir bessere Möglichkeiten, sie zu lösen.
Welche Chancen eröffnen sich Unternehmen?
Wachsende Mittelschicht:
Die steigende Kaufkraft von Milliarden Menschen schafft neue Absatzmärkte – von Alltagsgütern bis zu hochwertigen Dienstleistungen.Innovation durch Bildung und Zugang:
Mehr Menschen mit besserer Bildung und technologischem Zugang bilden den Nährboden für neue Ideen, Unternehmertum und Kooperationen.Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung:
Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländer investieren, können durch faire Arbeitsbedingungen, soziale Innovationen und lokale Wertschöpfung langfristiges Vertrauen aufbauen.Globale Zusammenarbeit:
Der zunehmende Wohlstand erleichtert grenzüberschreitende Partnerschaften – gemeinsame Forschung, Wissensaustausch und Marktzugang werden zu strategischen Erfolgsfaktoren.Langfristiges Wachstumspotenzial:
Wer früh auf inklusive, nachhaltige Geschäftsmodelle setzt, sichert sich Wettbewerbsvorteile in den Märkten von morgen.
Fortschritt ist keine Selbstverständlichkeit – aber er ist möglich, wenn wir daran arbeiten.